Beim ersten Spiel wartete mit der Liese Prokop Privatschule gleich der Turnierfavorit auf das Team von Herbert Lastowitza. Gespickt mit einigen Jugendnationalteamspielern und körperlich eindeutig überlegen, erwarteten viele ein eher einseitiges Handballspiel. Doch wie so oft im Sport kam es anders: Taktisch sehr klug eingestellt, spielten die Linzer eine tolle Deckung und konnten auch im Angriff überzeugen. Spätestens beim Halbzeitstand von -2 aus Linzer Sicht war auch den Niederösterreichern klar, dass das Spiel kein Selbstläufer sein würde.
Trainer Vitas Ziura stellte in der 2.Halbzeit daher auf eine passivere Deckung um und war damit auch gleich erfolgreich. Immer wieder liefen sich die Linzer in der Deckung fest und wurden zu unnötigen Fehlern und überhasteten Abschlüssen gezwungen. Beim Stand von -7 aus Sicht der Oberösterreicher schien die Partie zugunsten des Favoriten entschieden. Doch als die Niederösterreicher ihren ganzen Kader zum Einsatz brachten und überraschenderweise wieder offensiv zu decken begannen, kämpfte sich das BORG erneut heran und hatte in der 38. Minute gleich zwei Mal die Chance auf den Anschlusstreffer. Große Hektik war auf der Bank des Favoriten bemerkbar, doch schlussendlich setzte man sich gegen den Underdog doch mit 23:20 durch.
Mit diesem Spiel hatte die Mannschaft aus Linz sich wahrlich Respekt verschafft und gezeigt, dass man sich trotz der körperlichen Unterlegenheit hinsichtlich der individuellen handballerischen Ausbildung und hinsichtlich des zur Schau gestellten Spielwitzes vor niemandem zu verstecken braucht.
Aufgrund des adaptierten Spielplans wartete leider schon nach nicht einmal 60 Minuten Pause bereits das nächste Spiel auf das BORG Linz. Gegen die Gastgeber aus Graz hatte man sich im Vorfeld gute Chancen ausgerechnet und war nach dem erfreulichen ersten Spiel guter Dinge. Doch leider verlief diese Partie von Anfang in eine andere Richtung. Taktisch sehr klug von Trainer Alvarez eingestellt, brachten die Grazer immer wieder ihre Rückraumschützen in Position oder setzten ihren Kreisläufer gekonnt in Szene. Auf Linzer Seite lief leider weder im Angriff noch in der Deckung etwas zusammen und so lief man bald einem großen Rückstand nach. Auch mehrere taktische Wechsel und Umstellungen brachten nicht den gewünschten Erfolg. Der Endstand in einer völlig verkorksten Partie lautete 25:13 für die Steirer.
Innerhalb von drei Stunden war man nach einer möglichen Sensation auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt worden. Doch auch wenn es dieses Mal zu keinem Sieg reichte, war der Vergleich mit anderen Sportschulen von großer Bedeutung und zeigte, dass die Handballer des Borg Linz sportlich auf einem guten Weg sind.
Im Finale setzte sich schließlich der Turnierfavorit aus Niederösterreich in einer umkämpften Partie mit 16:10 durch und vertritt Österreich damit bei der Schul-WM 2020 in Serbien.
Nach der Siegerehrung, bei der auch Teamchef Pajovic anwesend war, traten die Linzer den Heimweg an und die jüngeren Spieler träumten da schon von der nächsten ISF Qualifikation in zwei Jahren