Sich anziehen, ein Stück zu Fuß gehen und an diesem Morgen den Zug nach Pregarten anstatt nach Linz nehmen - So begann der Montagmorgen für uns beide, Marija und Sara, die das Glück hatten, einen Tag in unseren Parallelklassen in Hagenberg verbringen zu dürfen. Und hier standen wir, früher als üblich, da nicht nur, das Ungewisse, sondern auch die unterschiedlichen Unterrichtszeiten – in Hagenberg startet der Unterricht um 7:55 Uhr – für rechtzeitiges Ankommen plädierten.
Schon am Morgen wurden wir von Nadine empfangen, die gemeinsam mit Marvin dafür sorgte, dass wir einen angenehmen Tag hatten und dass alle unsere Fragen bezüglich des „HagenBorg“ beantwortet wurden. Die ersten paar Stunden haben wir in dem kuscheligen Raum der 7kb verbringen, später die Sonne beim Freiluft-Unterricht im sympathischen Garten der Schule genießen und anschließend ein paar Rhetorikstunden mitverfolgen dürfen. Herr Professor Maresch hat uns nicht nur zu seiner Deutschstunde, sondern auch noch zu zwei Rhetorikstunden herzlich willkommen geheißen und uns die Möglichkeit gegeben, uns ein paar Präsentationen anzuschauen. Themen waren die FIFA, Trauer, Ecosia und künstliche Intelligenz. Die Kreativität der Schüler*innen der 7ka und 7kb hat uns sehr beeindruckt. Hier dürfen wir auch die Schülerinnen der 6k nicht unerwähnt lassen. Zwar hat Professor Gratzl die Themen für die Spontanreden schon parat gehabt, jedoch war die Umwandlung eines Satzes in eine ganze Spontanrede allein der Verdienst der talentierten und motivierten Schülerinnen der 6k.
Also, für diejenigen, die sich schon immer gewundert haben, hier die Unterschiede zwischen Hagenberg und Linz aus unserer Perspektive: Wie vorhin schon erwähnt sind nicht nur die Unterrichtszeiten, sondern somit natürlich auch die Pausen anders. Die Schule in Hagenberg ist um einiges kleiner, was für keinerlei Nachteil sorgt, sogar ganz im Gegenteil: Jeder kennt jeden – und diese Vertraulichkeit ist nicht nur im Umgang unter den Schüler*innen, sondern auch zwischen den Schüler*innen und den Lehrkräften spürbar. Und wer sich wirklich in der kommunikativen Richtung weiterbilden will, hat nach der Matura nicht weit, denn die FH für Informatik, Kommunikation und Medien ist wortwörtlich am anderen Ende des Schulgebäudes.
Die Mühlviertler in Linz – Nadine und Marvin schnuppern BORG Linz-Luft
Marvin und Nadine so früh in der Großstadt, das sind wir gar nicht gewohnt. Wir mussten diesmal schon um 7:00 Uhr aufstehen, damit wir pünktlich um 9:00 Uhr in der Schule ankommen konnten. (Die erste Stunde ist zum Glück ausgefallen.)
In der 7ik hat man uns sofort gut aufgenommen und viel mit uns geredet. Uns kam es aber trotzdem vor, als würde der Tag etwas langsamer vergehen, da es in Linz nach fast jeder Unterrichtstunde 10 Minuten Pause gibt. Ganz anders als in Hagenberg gibt es in Linz außerdem eine Pausenklingel, mit der wir uns überhaupt nicht anfreunden konnten, da sie viel zu laut ist. Dafür ist auf den Gängen im Linzer Schulgebäude auch viel mehr los – kein Wunder, denn in Linz gibt es um die 40 Klassen, in Hagenberg derzeit nur 5.
Der Unterricht in Linz war für uns sehr spannend und es tauchten Ähnlichkeiten auf, wie zum Beispiel in Geografie, wo Frau Professor Pill uns ebenfalls unterrichtet. Die letzten beiden Stunden waren am interessantesten, nämlich Deutsch und Rhetorik. Wir durften uns eine sehr professionelle Präsentation und zwei extrem gute Poetry-Slams anhören. Danach ergab sich noch eine Diskussionsrunde über Vorurteile und darüber, wie Menschen mit Migrationshintergrund behandelt werden. Das fanden wir sehr interessant, da wir viele verschiedene Standpunkte hörten. Uns überraschte auch, dass so viele Schüler*innen der 7ik einen Migrationshintergrund oder Eltern aus anderen Ländern haben, was wir aus Hagenberg kaum kennen.
Alles in allem hat es uns sehr gefallen und wir würden so einen Schüleraustausch gerne wieder machen.
Für die Bewilligung des eintägigen Schüleraustausches, die Gastfreundlichkeit in Hagenberg und Linz sowie für die Idee zu diesem Artikel, wollen wir uns beim Herrn Direktor, dem K-Zweigleiter Herrn Professor Gärtner und natürlich bei Frau Professor Gratzl ganz herzlich bedanken.